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Lernbarrieren am Arbeitsplatz

Dr. Sebastian Anselmann von der PH Schwäbisch Gmünd erforscht in seiner Promotion Lernbarrieren und entwickelt ein Messinstrument zur Identifizierung von Lernbarrieren im Arbeitskontext.

Rektorin Prof. Dr. Claudia Vorst, Dr. Sebastian Anselmann und Erstbetreuer Prorektor Prof. Dr. Uwe Faßhauer bei der Übergabe der Promotionsurkunde

Rektorin Prof. Dr. Claudia Vorst, Dr. Sebastian Anselmann und Erstbetreuer Prorektor Prof. Dr. Uwe Faßhauer bei der Übergabe der Promotionsurkunde

Das Lernen am Arbeitsplatz ist geprägt durch das Spannungsverhältnis von lernförderlichen und lernhinderlichen Faktoren. Lernbarrieren sind Faktoren, die die Initiierung erfolgreichen Lernens behindern, Lernmöglichkeiten unterbrechen, den Prozess verzögern oder die Lernaktivitäten viel früher als beabsichtigt beenden. Bis dato fehlte ein ganzheitlicher Ansatz, der individuelle, teambezogene und strukturelle Aspekte bei den Lernbarrieren zusammenführt und diese als dynamisches Konstrukt in ihrer Komplexität und im jeweiligen Arbeitskontext erfasst. Dr. Sebastian Anselmann von der Abteilung Berufspädagogik der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd schließt diese Lücke mit seiner Dissertation zu „Barriers to Learning – Identification and Measurement of Barriers to Learning at the Workplace in Vocational Education and Training (VET) and Consultancy“.

Um die Komplexität des Themas zu ergründen, führte Anselmann drei aufeinander aufbauende Studien durch. In der ersten explorativen Studie mit Gruppendiskussionen und Validierung durch Experten und Expertinnen befragte er Akteurinnen und Akteure der beruflichen Bildung gezielt nach Herausforderungen in ihrem Arbeitskontext. Die zweite explorative Interviewstudie befasst sich mit den Lern- und Arbeitsbedingungen von Unternehmensberaterinnen und -beratern sowie Ausbildungsleitungen. Dabei wurden gezielt umfassende Lernbarrieren identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen in Kombination mit bestehenden Instrumenten in die Konzeption eines ganzheitlichen Messinstruments zu Lernbarrieren am Arbeitsplatz ein. Dieses Instrument wurde in der dritten Studie mittels eines online basierten Fragebogens und den entsprechenden Testverfahren validiert.

Mit den Ergebnissen und dem konzipierten Instrument können individuelle, teambezogene und strukturelle Aspekte der Lernbarrieren als dynamisches Konstrukt in der Komplexität und im jeweiligen Arbeitskontext abgebildet werden. Das führt zu einem umfassenden Verständnis von Lernbarrieren.

Zur Dissertation