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Umgang mit Komplexität - Herausforderungen und Chancen für die Ernährungs- und Verbraucherbildung
Organisatorinnen (v.l.n.r.): Prof. Dr. Ute Bender (PH Freiburg), Prof. Dr. Angela Häußler (PH Heidelberg), Prof. Dr. Petra Lührmann (PH Schw. Gmünd), Prof. Dr. Katja Schneider (PH Heidelberg), Prof. Dr. Silke Bartsch (HaBiFo)
Akteurinnen und Akteure der Ernährungs- und Verbraucherbildung aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich Anfang September an der PH Freiburg zu einem fachdidaktischen Austausch getroffen. Der inhaltliche Fokus der Tagung setzte an der Erkenntnis an, dass Globalisierung, Digitalisierung sowie andere gesellschaftliche und technologische Veränderungen dazu beitragen, dass die Anforderungen an die alltägliche Lebensführung immer komplexer werden und entsprechend auch in der schulischen Bildung Berücksichtigung finden müssen. Minister Peter Hauk (Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz), Staatssekretärin Sandra Boser (Ministerium für Kultur, Jugend und Sport) und Prorektorin Prof. Dr. Franziska Birke von der PH Freiburg hielten die Grußworte. Clara Liv Weißenberg von der PH Heidelberg erhielt für ihre Masterarbeit zur Entwicklung von taubblindenspezifischen Unterrichtsmaterialien für die Anbahnung lebenspraktischer Fähigkeiten den HaBiFo-Preis für herausragende Abschlussarbeiten.
In Vorträgen und Foren widmete sich die Tagung zunächst dem Phänomen der Komplexität am Beispiel des Ernährungssystems und der Lebensführung. Darauf aufbauend war die Rolle der Bildung im Kontext notwendiger Kompetenzen für den Umgang mit Komplexität Dreh- und Angelpunkt angeregter Diskussionen. Neben den Herausforderungen durch die vielfältigen Komplexitätsebenen wurden auch die besonderen didaktischen Potenziale der Komplexität für die schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung deutlich. Schließlich sind Heranwachsende in ihrem Alltag mit vielfältigen (Konsum)Entscheidungen konfrontiert und verfügen dabei über sehr heterogene Erfahrungen und Voraussetzungen.
Da Kinder und Jugendliche heute in einer immer komplexer werdenden und sich schnell verändernden Welt aufwachsen, ist Ernährungs- und Verbraucherbildung in der Schule wichtiger denn je. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich am Ende der Tagung einig, dass trotz aller Herausforderungen, die mit der gegebenen Komplexität für Bildungsprozesse assoziiert sind, das gleichzeitig innewohnende Potenzial unbedingt genutzt werden muss, um junge Menschen auf das Agieren in einer komplexen (Konsum)Welt vorzubereiten. „Genau hier setzt das Unterrichtsfach `Alltagskultur, Ernährung, Soziales´ (AES) in der Sekundarstufe I a“, erläutert Prof. Dr. Petra Lührmann, Leiterin der Abteilung Ernährung, Konsum, Mode der PH Schwäbisch Gmünd.
Zum Studienfach „Alltagskultur, Ernährung, Soziales“ (AES)
https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/SEK1/AES
https://www.ph-gmuend.de/einrichtungen/fakultaet-i/institut-fuer-gesundheitswissenschaften/ernaehrung-konsum-und-mode
Der Verband „Haushalt in Bildung und Forschung e.V.“
besteht seit 1994 und ist eine bundesweit agierende fachdidaktische Gesellschaft für alle Akteurinnen und Akteure im Feld der haushaltsbezogenen Bildung. Ziel der Mitglieder ist es, sich im Kontext einer Bildung für Lebensführung zu organisieren, auszutauschen und zu engagieren. Der Name des Verbands steht für Haushalt: Expertise zu Haushalts- und Lebensführung, Ernährung, Gesundheit und Verbraucherbildung, Bildung: Adaption und Integration relevanter wissenschaftlicher Ergebnisse, Erkenntnisse für Theorie und Praxis nachhaltiger haushalts-, ernährungs-, gesundheits- und verbraucherbezogener Bildungsprozesse und Forschung: Konzeption und Implementation innovativer, praxisrelevanter Perspektiven haushalts-, ernährungs- und gesundheitswissenschaftlicher Forschungsprojekte.
https://www.habifo.de/