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SOS Europa
In den Nachrichten ist es ein allgegenwärtiges Thema. Kommunen klagen über eine zu große Herausforderung. Die Länder streiten mit dem Bund über die Finanzierung. Es kommt selbst innerhalb der Regierungskoalition zu harten politischen Debatten über den „richtigen“ Kurs. Und es hat zu einer Veränderung in der Parteienlandschaft geführt. Die Rede ist vom politischen Dauerthema Migration. Seit 2015 ist das Thema auf der politischen Agenda nicht mehr wegzudenken. Aktuelle Konflikte, wie beispielsweise der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, lassen die Einwanderungszahlen steigen. Die Fluchtursachen sind so vielfältig wie die Länder, aus denen die Personen kommen. Gleichzeitig wirbt Deutschland für eine gezielte Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften. Konkret geht es um das Schicksal und die Lebensperspektive von Millionen Menschen. Bisher ist es politisch weder auf deutscher noch auf europäischer Ebene gelungen, einen nachhaltigen Kurs im Umgang mit Migration zu finden. Man kann eher von einem Dauerkrisenzustand sprechen, der mal weniger, mal mehr ins Bewusstsein rückt.
Weshalb es politisch so schwer ist eine Lösung für dieses Problem zu finden, konnten am 04. November Lehramtsstudierende des Faches Politikwissenschaft der PH Schwäbisch Gmünd aktiv erleben. Im Rahmen eines eintägigen Planspiels unter Leitung von Daniel Maus mit dem Titel „SOS Europa“ haben Sie eine Sitzung des Europäischen Rates simuliert. Dafür mussten Sie in die Rolle von Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertretern schlüpfen, die unterschiedliche Interessen durchsetzen möchten, und versuchen, trotz divergierender Positionen, zu einer gemeinsamen Politik zu gelangen.
Am Ende des Tages ist es der Gruppe tatsächlich gelungen, ein einstimmiges Abschlusspapier mit Leitlinien zum Umgang mit Migration zu verabschieden, an das sich alle Mitgliedsstaaten halten sollen. So schnell werden Beschlüsse in der echten EU nicht immer getroffen. Der Student Fabian Minardi bilanziert seine Erfahrung im Planspiel wie folgt: „Durch Erleben lernt man am besten!“