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Von Java auf die Ostalb

Im Rahmen der im letzten Jahr besiegelten Hochschulkooperation zwischen der Universitas Negeri Malang auf Java in Indonesien und der PH Schwäbisch Gmünd kamen Germanistik-Studierende und -Lehrende für eine Studienwoche an die PH. Neben Besuchen von Lehrveranstaltungen standen viele landeskundliche Exkursionen und studentisches Leben auf dem Programm. Rektor Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov lobte den Mut der Studierenden, sich schon sehr früh im Studium in ein komplett anderes Umfeld zu wagen und für etwas Neues zu begeistern.

Internationale Besuche machen die PH reicher. Aber wieso indonesische Deutschlehrkräfte? Es klingt überraschend, aber in Indonesien ist Deutsch ein Schulfach. Englisch ist die erste Fremdsprache für alle; als zweite Fremdsprache haben die Schülerinnen und Schüler dann ab der 10. Klasse die Wahl zwischen Japanisch, Mandarin, Arabisch, Französisch – oder eben Deutsch. Nach ihrem Deutsch-Studium möchten die Studierenden nicht nur in Schulen arbeiten, sondern haben auch die Chance auf interessante Jobs in der Privatwirtschaft, oder sie planen, danach ein weiteres Studium in Deutschland zu absolvieren, und benötigen dazu die entsprechenden Sprachkenntnisse.

Bei ihrem Aufenthalt an der PH verschaffte sich die Gruppe Einblicke in die Deutschdidaktik, in Sprach- und Literaturwissenschaft, nahm aber auch an Lehrveranstaltungen zu Mehrsprachigkeit oder zu Öffentlichkeitsarbeit teil. Für alle indonesischen Studierenden war es der erste Aufenthalt in Deutschland, entsprechend voll war auch der Terminplan für die Woche. Neben zwei Exkursionen nach Stuttgart mit dem Mercedes-Benz-Museum, der dortigen Stadtbibliothek und der Erinnerungsstätte „Hotel Silber“ sowie einer ausgiebigen Stadtbesichtigung in Ulm hatten die Studierenden Zeit, ins Kino zu gehen, sich in Schwäbisch Gmünd umzuschauen und dort den ganz normalen Alltag zu beobachten. „Wie verbringen die Menschen hier ihre Wochenenden?“, „Wie funktioniert das Deutschland-Ticket?“ oder „Wie sehen hier Spielplätze aus?“ waren nur einige Fragen der Studierenden. Wie Studierendenleben in Deutschland aussieht, lernte die Gruppe bei einem gemeinsamen Abschlussessen des Akademischen Auslandsamts, an dem Studierende aus 14 verschiedenen Ländern teilnahmen.

Die Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Dr. Monika Becker, betonte, wie wichtig es gerade für zukünftige Lehrkräfte ist, über den eigenen Tellerrand zu schauen und andere Blickwinkel auf Bildung und auf soziales Miteinander kennenzulernen. Dazu tragen internationale Besuche ebenso bei wie Austauschmöglichkeiten für PH-Studierende, z.B. in Indonesien, wo die Studierenden sowohl ein Auslandssemester als ein Praktikum durchführen können.