Bilderbuchwerkstatt BUFO
Das moderne Bilderbuch bietet viel mehr als glitzernde Fische, niedliche Häschen und Bärchen oder Gute-Nacht-Geschichten: unkonventionelle Erzählweisen, Sprachwitz und Tiefgang, Anspielungen auf Literatur, Kunst und Medien. Aktuelle Werke eröffnen ganz neue Chancen für literarisches Lernen und Sprachförderung in Vorschulerziehung und Grundschule.
Das Bilderbuchzentrum BUFO (für BUchFOrscher oder Bücher-UFO) ist eine Lernwerkstatt für literarästhetisches Lernen mit und an Bilderbüchern und verwandten Medien an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd: eine feste Arbeitsumgebung für das forschende und entdeckende Lernen von Kindern, Studierenden und Fachkräften.
Ein vielfältiger Bestand an erzählenden Bilderbüchern, Klassikern, Medienverbünden und zweisprachiger Literatur lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, eigene Zugänge zu Lerngegenständen und Fragestellungen zu finden: beim Lesen und Bilderlesen und beim aktiven Umgang mit Texten, kurz: beim Buch-Forschen.
Wo?
PH-Campus, Hörsaalgebäude, 1. Stock, Raum H 1.11 (Eingang Parkplatz West)
Öffnungszeiten der Bilderbuchwerkstatt:
Aufgrund der Hygieneregeln bis auf Weiteres keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Downloads:
BUFO Fortbildungsangebote (PDF, 43 KB)
BUFO Flyer (PDF, 521 KB)
Ankündigungen
Nancy Jennifer Della ist eine *Schwarze deutsche Künstlerin und Autorin aus Berlin. Heute lebt sie in den USA.
Nancy Jennifer Dellas „Das Wort, das Bauchschmerzen macht“ in der literaturwissenschaftlichen und literaturdidaktischen Diskussion
„Das Wort, das Bauchschmerzen macht“ feiert in Deutschland seit einigen Jahren große Erfolge. Nicht zuletzt, weil es zur Debatte über den Umgang mit Rassismus in Schullektüren beiträgt. Das Thema das Aussortierens rassistischer Literatur wird innerdiegetisch verhandelt. Ein *Schwarzer Junge hört beim Vorlesen von Pippi Langstrumpf in der Schule ein diskriminierendes Wort und bekommt daraufhin Bauchschmerzen. Die Erfahrung verletzlicher Sprache wird ihm selbst von der Lehrerin aberkannt. Am Ende wird aber eine Lösung gefunden….
Online Zugang:
uni-paderborn-de.zoom.us/j/98714360583
Meeting-ID: 987 1436 0583
Kenncode: 737266
Gesponsert mit freundlicher Unterstützung des
Deutscher Literaturfonds e.V. Alexandraweg 23
D – 64287 Darmstadt
Telefon: 06151 – 40 93 0
Anfragen zu „Neustart Kultur“ Telefon: 06151 – 40 93 25
info[at]deutscher-literaturfonds.de
Programm (PDF, 136KB)
Dienstag, den 9.1.2024 von 12-14 Uhr in Raum M1 1.13 Modulbau!
Onlinezugang: Zoom-Meeting beitreten:
uni-paderborn-de.zoom.us/j/98714360583
Meeting-ID: 987 1436 0583
Kenncode: 737266
Dr. Lucas Alt, Universität Trier, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Literaturdidaktik. Forschungsschwerpunkte: Digitalität und Literaturunterricht, Literarische Ökonomik, Literaturdidaktik als Kulturwissenschaft
Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Literaturdidaktik auf Filme von Walt Disney am Beispiel von „Susi und Strolch“ (1955 und 2019) und „König der Löwen“ (1994 und 2019) Abstract: Klassische Disney-Filme wie Der König der Löwen (1994 und 2019) oder Susi und Strolch (1955 und 2019) stellen Tierfiguren in den Mittelpunkt der Erzählung. Einer kulturwissenschaftlich orientierten Literatur- und Mediendidaktik erscheinen diese äußerst populären und kommerziell erfolgreichen Filme aus vielerlei Gründen problematisch. Nicht nur operieren sowohl die Klassiker wie auch ihre Neuauflagen mit rassistischen, klassistischen und nicht zuletzt speziesistischen Stereotypen, die gesellschaftliche Ausschlüsse ideologisch rechtfertigen und Unterschiede affirmativ naturalisieren.
Besonders augenfällig ist die Arbeit mit sexistischen Stereotypen, die sich in der aufwändigen Konstruktion von Geschlecht über äußere Merkmale und Verhaltensweisen der Tierfiguren niederschlägt. Dabei erscheint nicht nur die regelmäßige Reproduktion konformistischer Ideen interessant – besonders in älteren Filmen findet sich immer wieder eine funktionalisierte Durchkreuzung der binären Geschlechterlogik, etwa wenn eine queere Figur als gefürchtete Antagonist:in oder legitime:r Außenseiter:in erscheint.
Da die ästhetische Reproduktion von Genderstereotypen durch die Tierfiguren in den Disney-Filmen meist derart offen zutage tritt, eignet sich eine gendersensible Lesart in besonderer Weise als Einstieg in einen dekonstruktivistischen Literaturunterricht mit intersektionalem Anliegen. So ließe sich beispielsweise auf basaler Ebene fragen, wie genau Zuschauer:innen erkennen, dass es sich bei Susi um eine Hündin oder bei Balu um einen männlichen Bären handelt. Weiter ließe sich fragen, wie diese Figuren an spezifische Rollenmodelle gebunden werden und – im Verbund mit weiteren Status- und Marginalisierungmarkern – in der sozialen Ordnung reüssieren können. In diskursanalytischen Verfahren lassen sich darüber hinaus subtile Fortschreibungen rassistischer Argumentationsmuster in neueren – vermeintlich ‚woken‘ – Disney-Filmen demaskieren und diese Medien so einer kritischen Tiefenbetrachtung zuführen. Im Vortrag soll diskutiert werden wie im Rahmen einer Medienverbunddidaktik mit Filmen wie diesen, die die Kinder in ihrer Freizeit ohnehin rezipieren, umgegangen werden kann und welche Chance sie auch für die kritische Reflexion bereits im Grundschulalter bieten.
Gesponsert mit freundlicher Unterstützung von: