Informationen zu Teilprojekten der PH SG
Cluster 1: Konstruktion von und Einstellung zu Heterogenität reflektieren | |||
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4 | Förderung von Schüler*innen unter den Bedingungen von Heterogenität | Kampshoff | Erziehungswissenschaft |
Projekttitel: Förderung von Schüler*innen unter den Bedingungen von Heterogenität
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung bzw. Stipendium
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Marita Kampshoff
Kontakt: marita.kampshoff(at)ph-gmuend.de
Förderung von Schüler*innen unter den Bedingungen von Heterogenität
Das Projekt verfolgt das Ziel der Förderung leistungsschwächerer Schüler*innen in der Grundschule vor dem Hintergrund von Analysen des Unterrichtsgeschehens, in denen auch die Kategorien Gender, Milieu, Ethnie und/oder sonderpädagogischer Förderbedarf berücksichtigt werden. Ausgewählte Schü-ler*innen werden über einen längeren Zeitraum im Unterricht begleitet. Der Fokus liegt auf der interak-tionellen Herstellung von Differenz unter Berücksichtigung von zwei oder mehr der oben genannten Kategorien (Intersektionalität). Dabei wird untersucht, inwiefern Lernprozesse der Schüler*innen (auf der Mikroebene) misslingen bzw. gelingen. Die Mesoebene der Einzelschule soll durch Interviews mit Lehrenden und der Schulleitung erfasst werden.
Studien zur Thematik zeigen auf, wie Geschlecht in den Interaktionen des Unterrichts konstruiert wird (Faulstich-Wieland u.a. 2004, Grundschule: Breidenstein/Kelle 1998). Sertl verdeutlicht, wie Unter-richtsprozesse an den Bedürfnissen von Kindern aus der Bildungsferne vorbeigehen (Sertl 2008, Gellert u.a. 2014). Diehm (2000) zeigt auf, wie sich gut gemeinte Förderabsichten von Lehrenden als proble-matisch herausstellen können. In der Zusammenschau zeigt sich: Es fehlt zum einen weitgehend an Studien in der Grundschule und zum anderen wird in den meisten Studien die intersektionelle Perspek-tive ausgeblendet. Konzeptuell wird gefragt, wie Prädispositionen der Kinder in der Auseinandersetzung mit Lehrkräften und der Institution Schule zu verungleichenden Kategorien werden. Das Teilprojekt soll an einer Grundschule umgesetzt werden, die sich in einer herausfordernden Lage (Bremme u.a. 2017) befindet. In der ersten Projektphase wird eine Schulklasse über zwei Jahre im Unterricht begleitet (2-4 Feldphasen von ca. 6 Wochen pro Schuljahr). Parallel zu den Feldphasen werden Interviews mit etwa 15 Lehrenden und der Schulleitung geführt. Die Protokolle und Interviews werden angelehnt an die Grounded Theory (vgl. Strauss/Corbin 1996), die gesammelten Dokumente nach (Mayring 2015) aus-gewertet.
Arbeitspakete (Projektphase I)
2019 | 2020 | 2021 | |
Forschungsstand, Theorien, Vorbereitung Feldphasen u. Interviews | |||
Durchführung Feldphasen, Interviews, im Wechsel mit Auswertungsphasen. Transkription, Protokolle, Kodierung | |||
Verfassen der Dissertation |
Cluster 2: Domänenspezifische und überfachliche Bildungsprozesse gestalten | |||
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8 | Gesundheitsbezogene Heterogenität in der Grundschule: Bestandsaufnahme und Konsequenzen | Immerfall / Niederberger | Soziologie |
9 | Heterogenitätssensitive Politische Bildung und Wertevermittlung in der Grundschule | Schöne | Politikwissenschaft |
Projekttitel: Gesundheitsbezogene Heterogenität in der Grundschule: Bestandsaufnahme und Konsequenzen
Art der Qualifikationsstelle: Stipendium
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Stefan Immerfall / Juniorprof. Dr. Marlen Niederberger
Kontakt:stefan.immerfall(at)ph-gmuend.de, marlen.niederberger(at)ph-gmuend.de
Gesundheitsbezogene Heterogenität in der Grundschule: Bestandsaufnahme und Konsequenzen
Die Schule hat nachweislich eine hohe gesundheitliche Bedeutung für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Lehrkräfte. Gesundheitsförderung und Prävention zählen daher zu den grundlegenden Aufgaben schulischer und außerschulischer Arbeit. Entsprechende Maßnahmen zielen unter anderem auf den Erwerb von Kompetenzen von Schüler/innen, Lehrkräften und anderem pädagogischem Personal zu gesunden Lebensweisen und zu einer gesundheitsfördernden Gestaltung ihrer Lebenswelt. Konkrete Kriterien oder Empfehlungen, wie Unterschiede zwischen Kindern und Jugendlichen, beispielsweise aufgrund kultureller oder sozialer Aspekte, angemessen und evidenzbasiert im Unterricht oder bei konkreten Interventionen der Gesundheitsförderung berücksichtigt werden können, fehlen aber oft.
Im geplanten Vorhaben sollen inkonsistente Befundlagen zum Umgang mit gesundheitsrelevanter Heterogenität aufgearbeitet und mit der Praxis der Gesundheitsförderung und Prävention in der Grundschule abgeglichen werden. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden Qualitätskriterien für den Umgang mit Heterogenität in der schulischen Gesundheitsförderung formuliert und konkrete Interventionen abgeleitet.
Projekttitel: Heterogenitätssensitive Politische Bildung und Wertevermittlung in der Grundschule
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung bzw. Stipendium
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Helmar Schöne
Kontakt:helmar.schoene(at)ph-gmuend.de
Politische Bildung und Wertevermittlung in der Grundschule
Wie lässt sich – heterogenitätssensitives – politisches Lernen in der Grundschule verbessern? Zur Bearbeitung dieser Fragestellung ist ein dreistufiges Vorgehen vorgesehen, das von der Analyse der Schul- und Unterrichtsrealität zur Formulierung von Gestaltungsvorschlägen für die Aktivierung Politischer Bildung in der Primarstufe führt.
Zunächst wird – mit einer repräsentativen Fragebogenstudie sowie mündlichen Leitfadeninterviews – eine Bestandsaufnahme zur Politischen Bildung im Sachunterricht durchgeführt? Wie wird dort mit Leistungsunterschieden und Diversität umgegangen?
Zweitens erfolgt die Zusammenstellung und Analyse der für die Vermittlung demokratisch-politischer Werte in heterogenen Lerngruppen zur Verfügung stehender didaktischer Ansätze, Konzeptionen und Materialien. Auf welche fachdidaktischen Diskurse, Unterrichtsvorschläge und Methoden können sich Grundschullehrer/innen stützen? Was ist über die Wirksamkeit unterschiedlicher Unterrichtsdesigns und -materialien bekannt? In diesem Projektteil findet im wesentlichen Dokumentenanalyse und Literaturarbeit statt.
Drittens entstehen aus dem Zusammenspiel der empirischen Erhebung sowie der Bestandsaufnahme des Status quo der politikdidaktischen Diskussion über Heterogenität und Differenzierung erste Handlungsempfehlungen für die Lehrerausbildung und für die Fortbildung von Lehrkräften zur Vermittlung demokratisch-politischer Werte in heterogenen Klassen.
Cluster 3: Heterogenität digital unterstützen | |||
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10 | Using new technologies to support personalized and collaborative learning in the heterogeneous EFL primary classroom | Cutrim Schmid | Englisch |
13 | DigiHet – Digital Heterogenität beachten. Individuelles Lernen mathematischer Kompetenzen durch digitale Medien unterstützen | Ladel | Mathematik |
Projekttitel: Using new technologies to support personalized and collaborative learning in the heterogeneous EFL primary classroom
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Euline Cutrim Schmid
Kontakt:euline.cutrim.schmid(at)ph-gmuend.de
This project investigates the potential of technology-enhanced communicative language teaching for creating opportunities for personalized learning and collaboration in the young learner EFL classroom. The project will focus on the use of digital technologies (e.g. electronic whiteboards, web-based materials, videoconferencing and mobile technologies) for personalized and collaborative learning and teaching. The project investigates both the classroom processes (e.g. interaction between learners, task-in-process, learners´ perspectives) and the competencies teachers need to successfully integrate digital technologies into their teaching. In order to address the purposes of such a study, the following research questions were formulated for the first phase of the project:
- How is the classroom language teaching/language learning process affected by the use of new technologies?
- What are the main criteria for the design and the evaluation of technology-enhanced communicative language teaching materials that support personalized and collaborative EFL learning?
It will follow a ‘collaborative action research’ (Burns, 2001) approach, in which in-service and pre-service teachers are supported by university researchers in a process of structured and systematic reflection on the relationship between professional practice and theory. In the first phase of the project (3 years), three longitudinal case studies will be conducted over one academic year in different primary schools in various types of environment (e.g. urban and rural). This phase will focus on the design, implementation and evaluation of technology-enhanced EFL lessons in order to investigate how emergent technologies can support the language learning process of young learners, as well as address heterogeneity. Research data will be collected via video-recordings of school lessons, in-depth individual interviews with the participating teachers and focus groups interviews with the learners.
Projekttitel: DigiHet – Digital Heterogenität beachten. Individuelles Lernen mathematischer Kompetenzen durch digitale Medien unterstützen
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung bzw. Stipendium
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Silke Ladel
Kontakt:silke.ladel(at)ph-gmuend.de
DigiHet – Digital Heterogenität beachten. Individuelles Lernen mathematischer Kompetenzen durch digitale Medien unterstützen
Ziel des Projekts DigiHet ist es, das Potenzial digitaler Medien so zu nutzen, dass heterogene Lerngruppen im Unterricht selbst beachtet und individuelles Lernen ermöglicht wird. Aktuelle technologische Entwicklungen werden gezielt zur Förderung des individuellen Lernens genutzt. Die Tatsache, dass hier großes Potenzial besteht, ist bereits des Öfteren konstatiert worden. Konkrete Umsetzungsmöglichkeiten sowie der Nachweis, wie dies funktionieren kann, fehlen bislang. Deshalb werden in diesem Projekt didaktische Konzepte in einem iterativen Prozess entwickelt, erprobt und weiterentwickelt. Dabei stehen folgende übergeordnete Fragestellungen im Fokus: (I) Welche Beliefs haben die am Projekt teilnehmenden Grundschullehrpersonen und -studierende zum Thema Heterogenität? Ändert und falls ja, wie ändern sich diese Beliefs durch den gezielten Einsatz digitaler Medien? (II) Welche Anwendungen (Software, Apps) sind zur Beachtung der Heterogenität im konkreten Unterricht geeignet und wie muss deren Einsatz erfolgen, um zielorientiert und sinnvoll den Erwerb mathematischer Kompetenzen individuell zu fördern?
Auf der Grundlage fachlicher sowie fachübergreifender Prinzipien werden theoriebasiert didaktische Konzepte zum sinnvollen und zielorientierten Einsatz geeigneter Anwendungen entwickelt. Erprobungen finden konkret im Unterricht statt und werden videobasiert und anhand von Beobachtungsbögen evaluiert, sodass die didaktischen Konzepte anschließend auf Grundlage der Auswertungen verbessert und weiterentwickelt werden können. Als Kriterien der Eignung dienen Aspekte guten Mathematikunterrichts unter Beachtung der Heterogenität. Maßnahmen der Unterrichtsgestaltung und des Kompetenzaufbaus bei Lehrpersonen werden somit bereits in der Entwicklung der didaktischen Konzepte aufgenommen.
Cluster 4: Mehrsprachigkeit einbinden und Sprache(n) fördern | |||
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14 | Embracing Heterogeneity in the Primary Classroom through the Use of Pluralistic Approaches to Foreign Language Education | Cutrim Schmid | Englisch |
15 | Sprachliche Superdiversität gestalten: Erstellung von Schulsprachprofilen | Hodaie | Deutsch |
Projekttitel: Embracing Heterogeneity in the Primary Classroom through the Use of Pluralistic Approaches to Foreign Language education
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung bzw. Stipendium
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Euline Cutrim Schmid
Kontakt: euline.cutrim.schmid(at)ph-gmuend.de
Embracing Heterogeneity in the Primary Classroom through the Use of Pluralistic Approaches to Foreign Language education
This project addresses the issue of how heterogeneity can be used for the benefit of ALL learners in the English as Foreign Language (EFL) classroom and be regarded as an enrichment for the language learning process. Over the past decade, several authors have recommended the use of pluralistic approaches to EFL education (e.g. Candelier, 2008). In such approaches, learners are encouraged to reflect and draw on their rich store of language information and skills in order to make them aware of their own prior metalinguistic knowledge. As a consequence, multilingual learners’ linguistic and cultural resources are valued as assets for the benefit of all learners and a chance for the development of mutual understanding, tolerance and respect. Based on these assumptions, this project will investigate innovative teaching concepts for the use of pluralistic approaches to EFL education. In order to address the purposes of such a study, the following research questions were formulated:
- What are the participating teachers’ and learners’ perspectives towards the use of pluralistic approaches in EFL education?
- How are the classroom language teaching/language learning processes affected by the use of these approaches?
During the data collection phase, three longitudinal case studies will be conducted over one academic year in different primary schools in various types of environment (e.g. urban and rural). In this phase, in-service and pre-service teachers will collaborate for the design, implementation and evaluation of EFL lessons based on a pluralistic approach. Research data will be collected via video-recordings of school lessons, in-depth individual interviews with the participating teachers and focus groups interviews with the learners.
Projekttitel: Sprachliche Superdiversität gestalten: Erstellung von Schulsprachprofilen
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung bzw. Stipendium
Projektverantwortliche: Prof. Dr. Nazli Hodaie
Kontakt:nazli.hodaie(at)ph-gmuend.de
Eine Zielsetzung der Mehrsprachigkeitsforschung unter den Bedingungen der „Superdiversity“ (Vertovec 2007; Meissner & Vertovec 2015) ist es, „die Komplexität und Dynamik der Entwicklung sprachlicher Verhältnisse in Migrationskontexten besser zu verstehen“ (Gogolin 2010: 542). In diesem Zusammenhang wird als Forschungsrahmen die konzeptionelle Triade Konfigurationen (Erfassung der Diversität mit Blick auf strukturelle und demographische Gegebenheiten), Repräsentationen (Modi, in denen Diversität imaginiert und veranschaulicht wird) und Begegnungen (Untersuchung, auf welche Art und Weise Diversität in Interaktion und Praxis erfahren wird) vorgeschlagen (Gogolin 2010: 542; Vertovec 2009), die ihrerseits in einer Interaktion inbegriffen sind (Goglin 2010).
Vor diesem Hintergrund befasst sich das Forschungsprojekt im Rahmen der Erfassung und Erstellung eines Schulsprachprofils mit sprachlicher Superdiversität im ländlichen Raum. Der Fokus auf dem ländlichen Raum ist insofern von Relevanz, als sich Studien zu gesellschaftlicher Superdiversität in der Regel an (großstädtischen) Ballungsräumen orientieren. Dieser Tendenz setzt das vorliegende Forschungsvorhaben eine neue Fokussierung entgegen. Folgende Forschungsfragen stehen in diesem Zusammenhang im Mittelpunkt:
- Wie konfiguriert sich die lebensweltliche Mehrsprachigkeit (Gogolin 1988; 2008) in der Schule? Welche Sprachen und sprachlichen (Alltags-)Praktiken sind festzustellen?
- Welche Präsentationsmodi (Schulgebäude, Klassenzimmer, Materialien, Unterrichtsgestaltung) liegen dabei vor?
- Wie wird Mehrsprachigkeit in Interaktion erfahren? Welche sprachenbezogenen Einstellungen, Hierarchien, Wünsche und Vorstellungen sind vorhanden?
Dem Forschungsvorhaben liegt eine holistische Perspektive zugrunde. Ziel ist es, „ein Bild der Schule als Lern- und Kommunikationsraum zu entwerfen“, dabei „Alltagspraktiken zu reflektieren, Hierarchien bewusst zu machen und Potenziale zu nutzen“ und somit die tatsächlich gelebte Mehrsprachigkeit „sichtbar, hörbar, und für den Lernprozess nutzbar zu machen“ (Busch 2013: 171f.).
Cluster 5: Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit stärken | |||
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17 | Leistungsstark und sozial gerecht: leistungswidrige Unterschiede in den Grundschulempfehlungsraten verkleinern | Immerfall | Soziologie |
19 | Diversität integrieren: Die schulische Organisation des Übergangs von der Vorbereitungs- in die Regelklasse | Rellstab | Deutsch |
Projekttitel: Leistungsstark und sozial gerecht: leistungswidrige Unterschiede in den Grundschulempfehlungsraten verkleinern
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Stefan Immerfall
Kontakt:stefan.immerfall(at)ph-gmuend.de
Leistungsstark und sozial gerecht: leistungswidrige Unterschiede in den Grundschulempfehlungsraten verkleinern
Die Schuleffektivitätsforschung hat auf große Unterschiede zwischen auf den ersten Blick gleichen Schulen hingewiesen. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass es vereinzelt selbst Schulen in schwierigen sozialen Lagen gelingt, Schüler und Schülerinnen zu ausgesprochen guten Lernerfolgen zu führen. Die dafür verantwortlichen Mechanismen sind jedoch weniger gut erforscht. Das gilt ganz besonders für die Grundschule.
In unserem Teilprojekt konzentrieren wir uns auf einen besonders wichtigen Outcome am Ende der Prozesskette, auf die Grundschulempfehlung. Die Unterschiede in den Übertrittsempfehlungen zwischen Schulen sind nicht nur bemerkenswert groß, sondern entziehen sich auch in Teilen den üblichen Erklärungsmustern.
Die Fragen des Teilprojekts sind daher:
- Warum gelingt es einigen Grundschulen besser als anderen, leistungswidrige Unterschiede in den Übergangsempfehlungsraten abzustellen?
- Was sind ihre besonderen Merkmale?
Welche Merkmale dieser gleichermaßen leistungsstarken wie sozial gerechten Schulen lassen sich auf andere Schulen übertragen?
Projekttitel: Diversität integrieren: Die schulische Organisation des Übergangs von der Vorbereitungs- in die Regelklasse
Art der Qualifikationsstelle: Abordnung
Projektverantwortlicher: Prof. Dr. Daniel Relllstab
Kontakt:daniel.rellstab(at)ph-gmuend.de
Diversität integrieren: Die schulische Organisation des Übergangs von der Vorbereitungs- in die Regelklasse
Angesichts einer Vielzahl von Initiativen, Steuerungsinstrumenten und -prozessen, mit denen Chancengerechtigkeit in der Schule erreicht werden soll, stellt sich die Frage, ob und wie diese auf der konkret ausführenden Ebene Wirkung zeigen. Wie Untersuchungen aus dem Bereich der Sprachplanung und des Sprachrechts gezeigt haben, bestimmen nämlich Gesetze, Erlasse und andere rechtliche Vorgaben und Empfehlungen das Handeln beteiligter Akteure nicht direkt. Diese werden von den Akteuren vielmehr in komplexen Gemengelagen von Wahrnehmungs- und Auslegungspraxen interpretiert und umgesetzt. Ziel des vorliegenden Projekts ist es, dieses Zusammenspiel zwischen Akteuren, Dokumenten und Praktiken im Hinblick auf die Gestaltung des Übergangs von Vorbereitungs- in Regelklassen anhand zweier Fallstudien empirisch zu fassen, zu beschreiben und zu analysieren, um eine gesicherte, wissenschaftliche Basis für die Optimierung der Organisation dieser Übergänge zu ermöglichen. Die mehrdimensionale Analyse der Ausgestaltung, in welcher Instrumente der critical language policy mit Instrumenten der multimodalen Interaktions- und Diskursanalyse kombiniert werden, wird zeigen, wie Akteure konkret von den Vorgaben und Angeboten der Regierung und der Wissenschaft Gebrauch machen, wie sie diese interpretieren, welche Praktiken sie entwickeln und wie sie diese legitimieren. So können implizite und explizite Bewertungsmaßstäbe, Interpretationsrahmen und Vorstellungen von Sprache, von Mehrsprachigkeit und sprachlicher Kompetenz sichtbar gemacht werden, und es lässt sich zeigen, wie diese handlungswirksam werden. Die Ergebnisse werden als Grundlage dienen, um Möglichkeiten zu formulieren, wie Schulen Übergänge von Vorbereitungs- in Regelklassen optimal gestalten können, und um Methoden zu entwickeln, mit deren Hilfe der Unterricht der beiden Settings verschränkt werden kann.