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MINT-Unterricht neu denken

Internationale Kooperationen bereichern die Lehramtsausbildung in besonderem Maße – sowohl für die Grundschule als auch für weiterführende Schulen. Mit „Act & Reflect smart: STEM Education in Motion“ startet die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd gemeinsam mit internationalen Partnerinnen und -partnern ein fünfjähriges Projekt zur Weiterentwicklung der MINT-Lehrkräftebildung. Gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) soll das Projekt nicht nur die Ausbildung in MINT-Fächern stärken, sondern auch Studierende zu Auslandserfahrungen ermutigen. Vom 22. bis 24. September 2025 fand an der PH nun der Projektauftakt im Rahmen des Netzwerktreffens DAAD Lehramt.International statt.

International vernetzt: Die Teilnehmenden des Auftakttreffens an der PH Schwäbisch Gmünd. Foto: PH Schwäbisch Gmünd.

Ziel des Auftakttreffens war es, sich mit den Projektpartnerinnen und -partnern zu vernetzen, die unterschiedlichen Bildungssysteme kennenzulernen und gemeinsam an Lehrmaterialien zu arbeiten. Im Fokus standen dabei vor allem die sogenannten „Vignetten“, mit denen zukünftige Lehrkräfte zusätzlich zu den Praktika unterschiedliche Situationen im Klassenzimmer simulieren können. Beim Treffen waren Expertinnen und Experten von allen beteiligten Partnerhochschulen in Australien, Belgien, Dänemark, Tschechien, den Niederlanden, Österreich, den USA und Südafrika vertreten.

Zwar ist der Unterricht in den MINT-Fächern (auf Englisch „STEM“ = Science, Technology, Engineering and Mathematics) und die Lehrkräfteausbildung für diesen Bereich in allen Ländern etwas anders aufgebaut, jedoch gibt es auch viele Gemeinsamkeiten: So besteht weltweit ein Mangel an Lehrkräften im MINT-Bereich, sehr häufig werden kultur- und länderspezifische Herangehensweisen bei der Lehrkräfteausbildung zu wenig berücksichtigt. Überdies kommt beim allgegenwärtigen Fachkräftemangel den MINT-Fächern in den Schulen eine besonders große Rolle zu, wie Rektor Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov bei seiner Begrüßung der Gäste betonte.

Die Teilprojekte Mathematik/Informatik und Physik/Technik, jeweils koordiniert von Prof. Dr. Silke Ladel bzw. Prof. Dr. Lutz Kasper, entwickeln auf Grundlage des Projekts Materialien für hybride Lehrformate, die international eingesetzt werden sollen. Die Leiterin des Akademischen Auslandsamts, Dr. Monika Becker, erhofft sich vom Projekt, dass die internationale Komponente das MINT-Studium noch attraktiver macht. „Wir möchten Studierende darin bestärken, die Chance auf einen Auslandsaufenthalt zu nutzen – und hoffen, dass sich künftig mehr Lehramtsstudierende der MINT-Fächer für solche Erfahrungen entscheiden“, so Becker.

In seinem Impulsvortrag „Nature of Science – Conceptions, Myths, Cultural Differences and Vignettes“ legte Dr. Tim Billion-Kramer von der PH Ludwigsburg als Gastreferent beim Auftakt einen Schwerpunkt auf das alle MINT-Fächer verbindende Thema von Präkonzepten und präsentierte ausgewählte Ergebnisse aus der fachdidaktischen Forschung zu Unterrichtsvignetten. Neben Exkursionen, z. B. zur International School of Stuttgart-Degerloch, und einem Besuch des Creator Space in der Klösterleschule fanden auch bereits erste Workshops zur Entwicklung von und Arbeit mit simulierten Unterrichtssequenzen statt.