Projektbeschreibung PoLiS
‚,Mit Postmigrantischer Literatur(-didaktik) zur Selbstermächtigung (PoLiS). Partizipative Entwicklung eines Online-Fortbildungsprogramms zur Verankerung eines diversitätssensiblen und diskriminierungskritischen Literaturunterrichts‘‘
Projektleitung
Prof. Dr. Nazli Hodaie (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)
Juniorprof. Dr. Magdalena Kißling (Universitä Paderborn)
Wiss. Mitarbeit:
Dr. des. Marlene Gärtner (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)
Asmae Makhloufi (Universität Paderborn)
Förderung
BMBF-Verbundprojekt
Förderzeitraum:
September 2024 – August 2027
Das BMBF-geförderte Projekt PoLiS setzt sich zum Ziel, in Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen ein Online-Fortbildungsprogramm für (angehende) Lehrkräfte zu entwickeln. Durch das Programm soll ein Beitrag zur postmigrantischen, zuschreibungsreflexiven und diskriminierungskritischen Entwicklung der Schule der Migrationsgesellschaft geleistet werden.
Ausgangspunkt des Projekts ist die Überzeugung, dass migrationsbedingte gesellschaftliche Veränderungsprozesse auf der Ebene der Bildungsinstitution Antworten erfordern, die herkömmliche binäre Logiken und bestehende Hierarchien nicht reproduzieren, und so die Konstruktion von «Wir» und «Anderen» aufbrechen. Migration wird in gesellschaftlichen Diskursen häufig als Ursache für Missstände dargestellt, was zur Konstruktion defizitorientierter „Migrationsanderer“ führt. Diese Vorstellungen wirken sich nachhaltig auf die Bildungslandschaft aus und (re-)produzieren bzw. verstärken (bestehende) Ungleichheiten. Die leitende Annahme des Projekts ist vor diesem Hintergrund, dass der Literaturunterricht der Migrationsgesellschaft anderer Perspektiven als der bisher etablierten Differenz- und/oder Defizitorientierung bedarf, die sich im Paradigma des Postmigrantischen am ehesten wiederfinden lassen.
Das Projekt zielt darauf, die theoretisch-konzeptionell erschlossene postmigrantische Literaturdidaktik empirisch zu fundieren und die gewonnenen Erkenntnisse systematisch (angehenden) Lehrkräften zugänglich zu machen. Hierfür werden in zwei Teilprojekten sowohl lehr- als auch lernseitige Aneignungswege postmigrantischer Literatur untersucht. Ziel ist es, fachliches und diskursives Wissen anhand von episodisch fokussierten Interviews mit Lehrer*innen und Schüler*innen zu rekonstruieren und darauf aufbauend, in Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus Literaturbetrieb und Bildungspraxis, passgenaue Fortbildungsmodule zu konzipieren und umzusetzen. An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd ist das lernseitige Teilprojekt angesiedelt.