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Forschungsprojekte des MiGS

Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl an aktuell laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten zu themenrelevanten Fragestellungen. Das interdisziplinäre Profil wird auch hier wieder deutlich.

Beschreibung

Das BMBF-geförderte Projekt PoLiS setzt sich zum Ziel, in Zusammenarbeit mit Praxispartner*innen ein Online-Fortbildungsprogramm für (angehende) Lehrkräfte zu entwickeln. Durch das Programm soll ein Beitrag zur postmigrantischen, zuschreibungsreflexiven und diskriminierungskritischen Entwicklung der Schule der Migrationsgesellschaft geleistet werden. 

Ausgangspunkt des Projekts ist die Überzeugung, dass migrationsbedingte gesellschaftliche Veränderungsprozesse auf der Ebene der Bildungsinstitution Antworten erfordern, die herkömmliche binäre Logiken und bestehende Hierarchien nicht reproduzieren, und so die Konstruktion von «Wir» und «Anderen» aufbrechen. Migration wird in gesellschaftlichen Diskursen häufig als Ursache für Missstände dargestellt, was zur Konstruktion defizitorientierter „Migrationsanderer“ führt. Diese Vorstellungen wirken sich nachhaltig auf die Bildungslandschaft aus und (re-)produzieren bzw. verstärken (bestehende) Ungleichheiten. Die leitende Annahme des Projekts ist vor diesem Hintergrund, dass der Literaturunterricht der Migrationsgesellschaft anderer Perspektiven als der bisher etablierten Differenz- und/oder Defizitorientierung bedarf, die sich im Paradigma des Postmigrantischen am ehesten wiederfinden lassen.

Das Projekt zielt darauf, die theoretisch-konzeptionell erschlossene postmigrantische Literaturdidaktik empirisch zu fundieren und die gewonnenen Erkenntnisse systematisch (angehenden) Lehrkräften zugänglich zu machen. Hierfür werden in zwei Teilprojekten sowohl lehr- als auch lernseitige Aneignungswege postmigrantischer Literatur untersucht. Ziel ist es, fachliches und diskursives Wissen anhand von episodisch fokussierten Interviews mit Lehrer*innen und Schüler*innen zu rekonstruieren und darauf aufbauend, in Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus Literaturbetrieb und Bildungspraxis, passgenaue Fortbildungsmodule zu konzipieren und umzusetzen. An der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd ist das lernseitige Teilprojekt angesiedelt.

Projekttitel

 „Mit Postmigrantischer Literatur(-didaktik) zur Selbstermächtigung (PoLiS). Partizipative Entwicklung eines Online-Fortbildungsprogramms zur Verankerung eines diversitätssensiblen und diskriminierungskritischen Literaturunterrichts"

Projektleitung

Prof. Dr. Nazli Hodaie (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)
Juniorprof. Dr. Magdalena Kißling (Universität Paderborn)

Wiss. Mitarbeit

Dr. des. Marlene Gärtner (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd)
Asmae Makhloufi (Universität Paderborn)

Förderung

BMBF-Verbundsprojekt

Förderzeitraum

September 2024 – August 2027

Beschreibung

The project “PARENTable – communicating with parents of newly migrated children” is a transnational project together with (mediating) educators and parents in order to implement new communication formats and trainings that increase mutual understanding and build communication bridges between school facilities and families.

The aim of the project is (1) to gain and share knowledge about best-practice communication in Germany, Sweden, Italy and Turkey where educators and parents can exchange their views and (2) to wwwelop an inclusive training concept for both educators and parents in order to better support newly migrated children between new school contexts and families. Parents can thus gain a deeper understanding of the challenges their children face and at the same time, they can also make their perspectives and needs heard at school.

Leitung

Juniorprof. Dr. Miriam Stock

Förderung

Erasmus Plus – Strategic Partnership

Laufzeit

11/2019 – 08/2022

Beschreibung

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat das Ziel, die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu einem verantwortungsbewussten, gesundheitsgerechten Verhalten und zur sachgerechten Nutzung des Gesundheitssystems zu fördern. Viele Gesundheitsprogramme sprechen überdurchschnittlich häufig Personen aus der Mittelschicht an. Es sollen aber gerade auch Personen erfasst werden, die als schwer erreichbar gelten oder marginalisiert sind. Dazu zählen Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Personengruppe soll mittels eines Peer-to-Peer-Ansatz niedrigschwellig angesprochen, zur gesundheitsfördernden Maßnahmen motiviert sowie zu gesundheitsrelevanten Themen informiert und sensibilisiert werden.

In der ersten Projektphase wird ein Curriculum auf Basis der Kriterien aus dem Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands (v.a. zur Lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention) sowie ergänzend der Good-Practice-Kriterien des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit (v.a. zum Settingsansatz, Zielgruppenbezug, Niedrigschwellige Arbeitsweise, Multiplikatorenkonzept) als auch auf Basis von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickelt. Das Curriculum richtet sich speziell an Menschen, die selbst über einen Migrationshintergrund verfügen und über Vorkenntnisse im Bereich Bildung, Soziales und/oder Gesundheit verfügen.

In der zweiten Projektphase sollen Personen akquiriert werden, welche gute sprachliche und interkulturelle Kompetenzen aufweisen und einen guten Zugang zur Zielgruppe haben. Als Peers sind dies Personen, die aus Sicht der Zielgruppe besonders glaubwürdig sind und als Vorbild für gelingende Integration dienen können. Mit dieser Personengruppen soll das in der ersten Projektphase entwickelte Curriculum praktisch durchgeführt, gemeinsam evaluierter und geschärft werden.

Leitung

Prof. Dr. Stefan Immerfall
Juniorprof. Dr. Marlen Niederberger

Förderung

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

MitarbeiterInnen

Sarina Hannak, M.Sc.

Publikationen

Perspektiven auf Mehrsprachigkeit Individuum – Bildung – Gesellschaft (2019)

Laufzeit

07/2019 – 05/2020

Beschreibung

The project ENABLE or “Self-learning for Arab refugee children – Building a concept for mothertongue trainers and teachers” is a transnational project testing and implementing innovative pedagogical methods in the field of school education of refugee children by working directly with native Arabic speaking teachers, volunteer trainers and tutors (from now on “trainers”). The aim of the project is to wwwelop an extra-curricular training model for Arab mother-tongue trainers that supports refugee children to enhance their self-regulating learning strategies and to strengthen their self-efficacy. www.enable-tamkin.com

Leitung

Juniorprofessorin Dr. Miriam Stock
Prof. Dr. Gernot Aich

Förderung

Erasmus Plus – Strategic Partnership

Laufzeit

11/2017 – 10/2019

Beschreibung

Fachsprache stellt – trotz der zentralen Bedeutung des Fachunterrichts für den schulischen Erfolg – für viele Schüler(innen) mit Deutsch als Fremd-/Zweitsprache eine Herausforderung dar. Dies liegt u.a. an fachsprachlichen Besonderheiten und den für den jeweiligen Fachunterricht spezifischen Sprachhandlungsmustern, was in herkömmlichen, fachungebundenen DaF-/DaZ-Fördermaßnahmen nicht aufgegriffen werden kann. Daher kommt dem bewussten Umgang der Fachlehrkräfte mit Sprache beim Lehren und Lernen im Fach eine zentrale Rolle zu.

Das interdisziplinäre Projekt, das vom Stifterverband gefördert wird, basiert auf der Verbindung von theoretischem Wissen und Erprobung von Handlungsalternativen in der schulischen Praxis, um die Studierenden auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt in den Klassen systematisch vorzubereiten. Im Rahmen der zweijährigen Förderzeit fördern Studierende des Fachs Deutsch und der MINT-Fächer geflüchtete Schüler_innen und setzen die zuvor erlernte Theorie sprachsensiblen Fachunterrichts in die Praxis um.

Ziel des Projektes ist es, Lehramtsstudierende bereits in der ersten Phase der Lehramtsausbildung mit dem sensiblen Umgang mit Sprache beim Lehren und Lernen im Fachunterricht vertraut zu machen.

Dieses Projekt ist zugleich ein Promotionsprojekt von Frau Anna-Lena Müller M.A.

Leitung

Prof. Dr. Nazli Hodaie

Koordination

Anna-Lena Müller M.A.

MitarbeiterInnen

Akad. Oberrat Peter Welzel
Prof. Dr. Lars Windelband
Prof. Dr. rer. nat. Lutz Kasper
Prof. Dr. Hans-Dieter Körner
Dr. Hans-Martin Haase

Laufzeit

07/2017 – 07/2019

Beschreibung

Syrische geflüchtete Männer stehen gegenwärtig im Visier der deutschen Öffentlichkeit. Mal werden sie als pro-aktive Männer dargestellt, mal gelten sie – wie in den Debatten nach den Kölner Übergriffen –pauschalisiert und stigmatisiert als „Bedrohung“. Was dabei oft übersehen wird, ist, dass sich syrische geflüchtete Männer großen Vulnerabilitäten gegenübergestellt sehen, die oft zu psychosozialen Belastungen und Überforderungen führen. Besonders herausfordernd ist für sie ihre Rolle als Söhne, Brüder oder Ehemänner in der Aufrechterhaltung der plötzlich transnationalisierten Familienbeziehungen.

Leitung

Juniorprofessorin Dr. Miriam Stock

Förderung

Werner-Zeller-Stiftung

Laufzeit

04/2016 – 11/2020

Beschreibung

Erste Projektphase 

Aktuelle Bildungspolitiken setzen bei dem Versuch, die massive Abhängigkeit des Bildungserfolgs vom familiären Hintergrund aufzulösen, zunehmend auf den Elementarbereich. Bildungsdiskurse und institutionelle Veränderungen weisen dabei nicht nur auf einen Bedeutungswandel der Kindertagesstätte zum ‚Bildungsort’ hin. Damit zusammenhängend werden auch Zuständigkeiten von Bildung zwischen Eltern und Bildungs- und Betreuungsinstitutionen im Elementarbereich neu formuliert. Der öffentliche sowie der bildungspolitische Diskurs nehmen dabei in hohem Maße Zuschreibungen entlang von sozialem Status, ethnisch-kultureller Herkunft und Geschlecht vor.

Das Projekt untersucht, wie sich diese Anforderungen und Zuschreibungen in der Praxis der Zusammenarbeit zwischen Erzieher_innen und Eltern niederschlagen und mit welchen subjektivierenden Effekten (Positionierungen im Sinne Stuart Halls) sie dort einhergehen. Zu diesem Zweck wird analysiert, wie zwischen Erzieher_innen und Eltern Vorstellungen frühkindlicher Bildung verhandelt werden und in welcher Weise dabei Differenzen wie Gender, Migration, soziale Lage oder Familienform relevant gemacht werden. Die hier stattfindenden Aushandlungen sollen im Feld der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsinstitutionen durch einen differenzanalytischen Zugang rekonstruiert werden. Dazu werden Kindertagesstätten an zwei verschiedenen Standorten auf der Basis von Dokumenten  der Einrichtungen (wie Leitbildern und Konzeptionen), Gruppendiskussionen mit Fachkräften, Audiomitschnitten von Entwicklungsgesprächen und Interviews mit Eltern untersucht.

Fortsetzungsprojekt

„Bildung im Elementarbereich: Positionierungen von Eltern und Fachkräften unter besonderer Berücksichtigung der Diskurs(re)produktion der Träger und Leitungen von Kindertagesstätten“

Bisher gibt es wenige Forschungen, die die Bedeutung von Leitungen und Trägervertrer_innen in den Blick nehmen, gleichwohl Träger und Leitungen maßgeblich den ‚Bildungsort Kita‘ mitgestalten. Ziel der zweiten Projektphase (2017 – 2018) ist es deshalb zu rekonstruieren, welche Gestaltungsmöglichkeiten Leitungen und Träger im Hinblick auf bildungspolitische Prozesse haben, aber auch welche Vorgaben und Anforderungen z.B. im Hinblick auf Qualitätssicherungskonzepte die Bildungsarbeit in Kindertagesstätten bestimmen/beeinflussen. Auch in der zweiten Phase steht die Bedeutung heterogener Elterngruppen für die Gestaltung der bildungspolitischen Arbeit im Mittelpunkt. Um das zu untersuchen, werden jeweils ein Expert_inneninterview mit den Leitungen verschiedener Kindertageseinrichtungen und mit dazugehörigen Trägervertreter_innen geführt. Zudem werden die Konzeptionen und Leitbilder der Kindertageseinrichtungen und der Träger analysiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse setzen wir in Bezug zu den bereits vorgenommenen Analysen, um so einen vertiefenden Einblick in die Prozesse innerhalb verschiedener Kindertageseinrichtungen zu bekommen.

Leitung

AOR’in Dr. Margarete Menz
Prof. Dr. Christine Thon

Förderung

Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG

MitarbeiterInnen

Luisa Abdessadok (M.A.)
Dipl. Päd. Miriam Mai

Publikationen

Perspektiven auf Mehrsprachigkeit Individuum – Bildung – Gesellschaft (2019)

Literatur

  • Menz, Margarete/Thon, Christine (2013): Legitime Bildung im Elementarbereich. Empirische Erkundungen zur Adressierung von Eltern durch Fachkräfte. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung 2/2013.
     
  • Thon, Christine/Mai, Miriam (2017): Inklusion oder Teilhabe nach Plan? Über die Pädagogisierung eines politischen Anliegens im Kontext ‚frühkindlicher Bildung‘. In: Miethe, Ingrid/ Ter-vooren, Anja/Ricken, Norbert (Hg.): Bildung und Teilhabe: Zwischen Inklusionsforderung und Exklusionsdrohung. Wiesbaden.
     
  • Thon, Christine/Menz, Margarete (2017): Frühkindliche und familiäre Erziehung – Einführung. In: Kraus, Anja/Budde, Jürgen/Hietzge, Maud/Wulf, Christoph (Hg.): „Schweigendes“ Wissen in Lernen und Erziehung, Bildung und Sozialisation. Weinheim.
     
  • Menz, Margarete/Abdessadok, Luisa (2016): Working Paper 1 zum Projekt „Bildung im Elementarbereich: Positionierungen von Eltern und Fachkräften“. Die Lexikometrische Analyse: Positionsbestimmungen von Träger- und Einrichtungskonzepten im Elementarbereich. URL: www.ph-gmuend.de/seiten-container/blind/personen-vita-publ/a/abdessadok-luisa-projekt/ (letzter Zugriff: 23.06.2016).
     
  • Thon, Christine/Menz, Margarete/Abdessadok, Luisa/Mai, Miriam (im Erscheinen): Kindheiten zwischen Familie und Elementarbereich. Differenzdiskurse und Positionierungen von Eltern und pädagogischen Fachkräften. Wiesbaden.
     
  • Menz, Margarete/Abdessadok, Luisa (im Erscheinen): Positionierungen von Eltern, Vätern, Müttern – Normalisierung und Irritation von Geschlechterverhältnissen im Elementarbereich. In: Thon, Christine/Menz, Margarete/Abdessadok, Luisa/Mai, Miriam: Kindheiten zwischen Familie und Elementarbereich. Differenzdiskurse und Positionierungen von Eltern und pädagogischen Fachkräften. Wiesbaden.
     
  • Abdessadok, Luisa/Mai, Miriam (im Erscheinen): Welche Mehrsprachigkeit? Positionierungen von Eltern und pädagogischen Fachkräften in Diskursen zu Mehrsprachigkeit. In: Psychologie und Gesellschaftskritik.
     
  • Mai, Miriam/Abdessadok, Luisa (im Erscheinen): Positionierungen von Eltern und Fachkräften entlang von Bildungs- und Fürsorgediskursen in Kindertageseinrichtungen. In: Dollinger, Bernd/Coelen, Thomas/Munsch, Chantal/Rohrmann, Alberecht: Folgen Sozialer Hilfen.

Laufzeit

07/2014 – 01/2019